Die 17 Geschichten von Ju Honisch haben eins gemeinsam: Das Normale ist es, das sich sanft und plötzlich als anormal entpuppt und den Leser frösteln lässt.
Bisse ist keine leichte Lektüre, die man in einem Rutsch durchliest. Das gelingt vielleicht noch bei den ersten Geschichten. Die erste ist passend zu den anderen Stories ungewöhnlich, jedoch eher im Science Fiction-Bereich angesiedelt. Und auch 'Der Jogger' hinterlässt zumindest noch ein Gefühl von 'das geschieht ihnen recht'. Aber dann werden die Geschichten immer düsterer und man braucht hinter fast jeder Story ein kleines Verdauungspäuschen.
Gekonnt und stilsicher lässt Ju Honisch einen mit ihren Geschichten die Haar zu Berge stehen und der eine oder andere Kloß bildet sich beim Lesen im Hals. Man sollte keine all zu depressive Grundstimmung mitbringen, das könnte verheerende Folgen haben... trotzdem kann man nicht aufhören weiterzulesen. Die gruseligen und teilweise morbiden Geschichten ziehen einen zu sehr in ihren Bann.
Die Stimmung der Geschichten erinnert mich teilweise an Stefan Grabinski, einem polnischen Autor des unheimlichen Genres, der um die Jahrhundertwende lebte. Die Autorin selber beschreibt die Geschichten stehen in der klassischen Gruseltradition von Dahl oder SAKI. Was den Kern sicher auch recht gut trifft.
Zu erwähnen wäre noch, dass zu einigen der Kurzgeschichten sogar Lieder der Autorin existieren, die soweit ich weiß in nächster Zeit auch auf einer zum Buch passenden CD erscheinen werden.
Kurzgeschichten Titel:
- folgt!
So ist dieses Buch für alle Freunde der unheimlichen Literatur wärmstens zu empfehlen.
Kirstin Tanger
Gastrezi:
Ich habe relativ lange gebraucht, um es zu lesen - aber das lag nicht etwa daran, dass es mir nicht gefallen hätte, ganz im Gegenteil! Es lag eher daran, dass jede einzelne dieser Geschichten ein wenig Zeit wollte, um verdaut zu werden - sofort die nächste hinterher zu lesen wäre irgendwie falsch gewesen (und außerdem passte die Länge der Geschichten so gut zu 20 Minuten Fahrrad-Ergometer in der Mucki-Bude...)
Meine Meinung kurz zusammengefasst: ich mag dieses Buch. Nein, eigentlich stimmt das nicht - ich liebe es! Ju hat eine unvergleichliche Art, den Finger auf den dunkelsten Punkt der menschlichen Psyche zu legen, verbunden mit hin und wieder etwas Übersinnlichkeit oder futuristischer Technik - eine Kombination, die es einfach nur in sich hat. Dazu kommt eine hervorragende Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, "Typen" zu beschreiben und zu charakterisieren, so dass man sofort einen entsprechenden "Typ" aus der weiteren Bekanntschaft vor Augen hat und sich sagt: "Ja. Kenne ich. Passt."
Wirklich beschreiben kann ich es nicht, aber ich kann jedem, der böse kleine Geschichten mag, dieses Buch nur wärmstens empfehlen! Jetzt habe ich es meinem Gatten auf's Auge gedrückt und bin sehr gespannt - eigentlich müsste es genau seinen Geschmack treffen... *g*
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[update: Video zur Q&A mit Rupert Evans hinzugefügt]
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