Als Peter V. Brett im April 2018 auf Deutschland-Lesetour das letzte Buch seiner Dämonen-Saga vorstellte, haben wir die Gelegenheit genutzt, ihn noch einmal und in Rückschau zum gesamten Zyklus zu interviewen.
Zuerst waren Übersetzungen das Thema - schließlich heißen die letzten beiden Bücher im Englischen "The Core - part 1" und "The Core - part 2" - im Deutschen aber "Das Leuchten der Magie"und "Die Stimmen des Abgrunds". Dies ist vor allem dann ein Thema, wenn Bedeutungen sich nicht ganz so einfach übertragen lassen. So wäre der "Core", Zentrum und Quelle der Dämonenmacht, wäre im Deutschen als einfacher "Kern" nicht hirneichend charakterisiert. Entsprechend heißt "Dorn" im Englischen "Bramble", was sich eigentlich als "Himbeergestrüpp" übersetzt - was sich aber im Deutschen weder nach dem im Buch beschriebenen Gestank noch der Ruppigkeit anhört. Peter V. Brett ist daher eine enge Zusammenarbeit mit den Übersetzern wichtig.
Mir war aufgefallen, dass sich der letzte Doppelband mehr auf die Personen konzentriert denn auf Action. Dies betrifft insbesondere auch die Dämonen, deren Prinzgemahl einer der wichtigsten Romanpersonen vor allem im letzten Band wird.
Auf die Frage nach seinem Lieblingsmedium und wie er seine Bücher schreibt, antwortete Peter V. Brett, dass er seine Bücher eher aus einem filmischen Blickwinkel schreibt, ihm also Szenen und Bilder vorschweben. Entsprechend ist ihm wichtig, schon frühzeitig den entsprechenden Look zu etablieren - weshalb er beispielsweise für seine Webseite entsprechend Künstler engagiert hatte. Zu seinem Bedauern hat eine filmische Umsetzung bislang nicht funktioniert, ebensowenig ein Computerspiel zur Buchreihe. Dafür wird aktuell das Material für eine Fernsehserie bearbeitet und gepitcht. Konkret ist hier aber noch nichts. Verfügbar sind dagegen schon die Hörbücher, die er für sehr gelungen hält.
Nicht zuletzt kann in einem Interview zum letzten Band der Saga ein Ausblick auf die Zukunft nicht fehlen, denn die Reihe ist abgeschlossen und wird nicht fortgesetzt. Dafür entsteht gerade eine neue Reihe, die 15 Jahre nach Ende der Saga zwar auf derselben Welt spielen wird, aber mit anderen Helden und neuen Herausforderungen. Auf derselben Welt zu schreiben ist für ihn ejn zweischneidiges Schwert: einerseits ist ihm die Welt schon vertraut - dafür muss er eine Menge etablierter Fakten im Kopf behalten und beachten. So gesehen wäre eine neue Welt einfacher - aber weniger intensiv.
Wir dürfen gespannt sein...
Volker
english:
During his reading tour through Germany in april of 2018 we had the opportunity to again conduct an interview with Peter V. Brett.
We talked about the difficulties and intricacies of translations, especially names and book titles. Following that we entered a retrospective of the whole series as the last book concentrates more on personalities - including the demons.
No interview would be complete without a perspective of the future. Currently Peter V. Brett is working on a new series placed within the same world, but 15 years into the future and with a new cast. We finally talk about the (dis)advantages of continuing within a complex, evolved world and how to establish consistency.